Im Plenarsaal - im Herzen des Stuttgarter Landtags - geht es an diesem Tag traditionell etwas lustiger zu als sonst. Und auch in diesem Jahr haben die jungen Teilnehmer des Kinderferienprogramms sichtlich Spaß an ihren ganz persönlichen politischen Diskussionen, Wahlen und Mehrheitsfindungen. Als es um die Wahl des Ministerpräsidenten geht, gehen die Nachwuchspolitiker taktisch äußerst klug vor. Die kleineren Fraktionen erkennen sofort, dass sie alleine keine Chance haben und stellen deshalb gar keinen eigenen Kandidaten, sondern schließen sich den schon bestehenden Vorschlägen an. Damit kann die Wahl im Plenarsaal schnell voranschreiten. Durchaus professionell wird im Anschluss über die Forderung der jungen CDU-Fraktion diskutiert, ob denn nun die Sommerferien um sechs Wochen verlängert werden sollen. Der frisch gewählte Ministerpräsident findet den Vorschlag an sich gut, plädiert am Ende dann aber doch für eine nur dreiwöchige Verlängerung. „Sonst kommen die Lehrer einfach nicht mit dem Stoff durch“, begründet der neue Ministerpräsident weitsichtig. Anschließend geht es für die Kinder ins Büro des CDU-Landtagsabgeordneten Paul Nemeth. Vor allem der Weg dorthin durch den Tunnel zwischen Landtag und Abgeordnetenhaus, imponiert den kleinen Nachwuchspolitikern sichtlich. Erstaunt sind sie dagegen ein wenig wie normal es in einem Abgeordneten-Büro aussieht. Spannend und interessant finden sie es dennoch. Nach so vielen neuen Erfahrungen, ist dann eine Stärkung dringend nötig. Die gibt es in Form eines gemeinsamen Mittagessens mit Spaghetti Bolognese und einem Eis zum Nachtisch. Dabei wird kräftig über aktuelle politische Themen diskutiert. In erster Linie geht es um die Internetpräsenz von Politikern und wie sie sich auf Facebook, Instagram, YouTube und Co. präsentieren und verhalten sollen. Sabine Kurtz zeigt sich vom politischen Interesse und dem hohen Diskussionsniveau der Kinder beeindruckt. Deshalb möchte die CDU-Landtagsvizepräsidentin aus Leonberg die Tradition des Kinderferienprogramms auch im nächsten Jahr fortsetzen. Zum Ende des Ausflugs in die große weite Welt der Politik können sich die Kinder im Haus der Geschichte über die Vergangenheit informieren. „Was heute passiert, ist die Geschichte von morgen“, heißt es bei der Führung durch das Museum. Abschließend gibt es für jeden der jungen Politikerhoffnungen eine Goody-Bag, die sofort begeistert durchwühlt wird. Das aus der Tasche gezogene Grundgesetz wird von vielen sofort eifrig durchgeblättert. „Von der viel zitierten Politikverdrossenheit war heute definitiv nichts zu spüren“, kommentiert Paul Nemeth am Ende des Tages zufrieden.